Meine Praxisphase in Greenwood, USA

So nun ist schon die Hälfet der Zeit meines Aufenthaltes in Greenwood vorbei. Die Zeit rast wirklich an einem vorbei. Und sicherlich interessiert es euch wie es mir bisher ergangen ist.

Der Standort in Greenwood, Indiana, ist für Endress+Hauser ein ganz besonderer. Denn hier befinden sich die Produktion, der Vertrieb und der IT-Dienstleister an einem Ort.  Natürlich habe ich die Möglichkeit am Schopf gepackt und mich Kunden angeschlossen,  die eine Tour erhalten haben, um einen Einblick in den Ablauf ihres Auftrages zu erhalten.  Die Tour startete im Vertriebscenter USA, in der ihr Ansprechpartner arbeitet und ihren Auftrag entgegengenommen hat.

Sales Center USA

Anschließend wurde die Firma Wetzer besichtigt. Im hinteren Teil des  Gebäudes werden die Einzelteile angefertigt und zu den entsprechenden Produkten zusammengeschraubt. Im vorderen Teil werden die Gerate mehrmals gescannt, um sicher zu gehen, dass alle Geräte der Bestellung vorhanden sind und das nichts vergessen wird. Interessant war auch zu erfahren, dass die Geräte einer Bestellung nicht in einem gemeinsamen Paket verschickt werden, sondern in mehrere. Damit soll erreicht werden, dass wenn ein Paket beschädigt wird und das Gerät darunter leidet, dass die anderen Teile funktionsfähig beim Kunden ankommen.

Production Center Wetzer

Im Anschluss ging es direkt zur Firma Flowtec. Hier wurde beim Planen und Erstellen des Gebäudes sehr auf die Mitarbeiter geachtet. Die Decke ist mit kleinen Luken versehen, die Tageslicht in die Produktion bringen sollen, um so natürliches Licht zu verwenden und um nicht alles in diesem kühlen Neonlicht erhellen zu müssen. Auch sind viele Fenster und Glasscheiben verbaut, damit der Mitarbeiter sich nicht eingeengt oder gar eingesperrt fühlt. Interessant war auch, dass die Mitarbeiter in kleine Teams aufgeteilt sind und jeden Morgen ein 5-Minuten-Meeting haben, in denen jeder erzählt, am Vortag gut, sowie schlecht gelaufen ist und was er heute verbessern möchte. Dies wird auf einer Art Flipchart festgehalten, um am folgenden Tag darauf zurückzugreifen zu können.
Besonders aufgefallen ist mir auch, dass nicht nur Einzelteile getestet werden, sondern auch anschließend das gesamte Gerät. Denn es kann ja passieren, dass alle Einzelteile perfekt funktionieren, doch das Zusammenspiel nicht. Auch werden Bestandteile, die auf den Boden gefallen sind nicht direkt weiterverbaut, auch wenn kein sichtbarer Schaden entstanden ist. Diese werden aufbewahrt und von einem dazu befugten Sicherheitsbeauftragten geprüft und für intakt oder defekt befunden. Nur 100%ig funktionsfähige Teile dürfen verwendet werden!

Production Center Flowtec

Am interessantesten meines Aufenthaltes war wohl die „Gun and Knife Show“.  Dies ist eine Art Flohmarkt für Waffen, Messer und jegliches Vermeidungswerkzeug und findet alle 3 Monate in Indianapolis statt. Leider  durfte man keine Bilder machen, daher kann ich nur ein bisschen von meinen Eindrücken berichten.
Die Halle in der diese Show stattgefunden hat, war riesig. Wir waren ganze 4 Stunden beschäftigt einmal an jedem Stand vorbei zulaufen. Neben natürlich jede Art von Waffe, wurden auch Munition, Messer, Elektroschocker, Schusswesten, Mützen, Laserpointer,  Ledertaschen mit besonderen Fächern für die Waffe und vieles mehr von verschiedenen Firmen, sowie Privathändlern angeboten.
Bei dieser Veranstaltung ist mir der Unterschied zwischen USA und Deutschland sehr deutlich aufgefallen in Hinsicht der Einstellung zu Waffen. In Deutschland sind der Besitz und das Nutzen dieser eher negativ behaftet. Wir werden mit dem Gedanken erzogen „Waffen sind etwas schlechtes und man kann schlimmes mit Ihnen anrichten“. Hier in den USA ist die Einstellung ganz anders. Hier ist eher die Devise „Die Waffe kann dein Leben retten“. Aus diesem Grund wird auch schon Kindern beigebracht mit Waffen umzugehen und diese auch in Notfällen einzusetzen. Ich denke aus diesem Grund waren auch so viele Kinder anwesend bei der Show.
Für mich war es daher sehr gewöhnungsbedürftig am Anfang. So habe ich mich zuerst gar nicht getraut die Waffen in die Hand zu nehmen. Doch nach einer gewissen Zeit und viel Zureden meiner Begleiter, habe ich mich getraut einige in die Hand zu nehmen und auch zu schauen, welche gut in der Hand liegen und welche nicht.

Mitte Oktober sind wir dann mal in den National Park Brown County, der etwa eine Stunde südlich von Indianapolis liegt, gefahren. Wir haben gehofft, dass durch den Herbst alles schön bunt und farbenfroh ist. Doch leider waren wir zu früh dran und es sah noch sehr grün aus.

Daher sind wir am 03.November in den Eagle Creek Park, nördlich von Indianapolis. Und dies war wohl die richtige Entscheidung. Der Park leuchtete in allen möglichen Grün-, Gelb-, Orange- und Rottönen.  Vielen ist diese Zeit auch als Indian Summer bekannt.

Die Woche vor Halloween besuchte ich mit Kollegen den Indy Scream Park. Einen der vielen Horrorattraktionen die zu dieser Zeit überall aus den Böden schießen. Es war wirklich beängstigend und man muss so etwas mindestens einmal erlebt haben.
Dieser Park bestand aus 5 Attraktionen: einer Irrenanstalt, ein Clownshaus mit 3D Effekten und Neonfarben, einem Schauerhaus mit Leichen, ein Maisfeld mit kleineren Stationen eines Kriegslagers und einer Waldroute mit Zombies und Spinnennetzen.
Von Halloween selber habe ich nicht wirklich viel mitbekommen. Da für den Donnerstag eine Wetterwarnung ausgegeben wurde und es auch heftige Sturmböen gab, wurde das Trick-or-Treating auf Freitag, den 01. November verschoben. (So etwas geht doch wirklich nur in den USA 😀 )Daher sind die Kinder erst einen Tag später auf Süßigkeiten Jagd gewesen.   Natürlich war ich in einen der vielen Halloween Stores in denen alle möglichen Kostüme und Dekorationen verkauft wurden.  Leider gab es auch kein großes Halloweenfest oder ähnliches in der Stadt. Hier scheint es doch eher etwas für Kinder zu sein. Dafür gibt es hier mehrere Oktoberfeste 😀

Das war es erst einmal von mir. Ich werde versuchen mich nochmal vor dem Ende meiner Praxisphase zu melden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.